An den Oberbürgermeister Klaus Schmotz
& die Mitglieder des Stadtrats
Hansestadt Stendal
Am Markt 1
39576 Hansestadt Stendal

 

 

 

Offener Brief                                                                                                                                Stendal, 16. April 2020

 

 

Sehr geehrter Oberbürgermeister Klaus Schmotz, sehr geehrte Mitglieder des Stadtrats,

 

in Zeiten der Corona-Krise wird uns Menschen auf unseren Dörfern bis hin zum gesamten Bundesgebiet bewusst, welche Freiheiten wir in unserem Leben haben: Wir können uns uneingeschränkt bewegen, in soziale Kontakte treten und an vielfältigen öffentlichen Angeboten teilhaben. Alle Menschen haben in unserem Land das Recht am öffentlichen Leben teilzunehmen. Mit Erschrecken beobachten wir deshalb die Entwicklung in Polen und in unserer Partnerstadt Pulawy. Der Beschluss zu „LGBTIQ* freien Zonen“ steht (nicht nur) diesem Recht entgegen. Er verstößt auch gegen die Wertegemeinschaft der EU, insbesondere gegen Artikel 2 der Europäischen Grundrechtecharta. „Diese Werte sind allen Mitgliedstaaten in einer Gesellschaft gemeinsam, die sich durch Pluralismus, Nichtdiskriminierung, Toleranz, Gerechtigkeit, Solidarität und die Gleichheit von Frauen und Männern auszeichnet.“[1]

 

Wir sind der Überzeugung, dass die selbstbestimmte sexuelle und geschlechtliche Identität ein Menschenrecht ist. Wir setzen uns für eine tolerante Gesellschaft ein, in der allen Menschen die gleichen Rechte zustehen und sie frei von Diskriminierung leben können. Dies ist uns für die Stadt in der wir leben genauso wichtig wie für die Menschen in unserer Partnerstadt.

 

Wir begrüßen, dass bereits Gespräche zu dem Thema stattfinden. Wir möchten wissen: Welche Signale senden Sie an die Politiker*innen der Stadt Pulawy? Inwiefern nehmen Sie eine klare Position ein und zeigen – auch öffentlich – Solidarität mit den Betroffenen? Was sind Ihre nächsten Schritte? Und sind konkrete Schritte zur Unterstützung der Betroffenen geplant?

Gern wirken wir an der Ausarbeitung konkreter Schritte mit, damit Worten auch Taten folgen können.

Für diesen Prozess können wir u.a. Folgendes anbieten:

 

  • Begleitung bei Fragen zu Diskriminierung

  • Schulung von Mitarbeiter*innen der Stadt Stendal zu Diskriminierung

  • Expertise für z.B. Antidiskriminierungsarbeit oder Jugendaustausche zur Vernetzung unter dem Thema geschlechtliche und sexuelle Vielfalt

 

Wir sind ein Zusammenschluss verschiedener Einzelpersonen, Bündnisse und Institutionen, als Ansprechpartnerin steht Ihnen Maike Simla zur Verfügung.

 

Mit freundlichen Grüßen,

 

Maike Simla, Koordinatorin des Netzwerks RESPEKT. Für Teilhabe und gegen Diskriminierung

Dr. Kerstin Schumann, Geschäftsführerin des KgKJH Sachsen-Anhalt e.V.

Prof. Dr. Katrin Reimer-Gordinskaya

Jürgen Lenski, Altmärkische Bürgerstiftung

Sylvia Gohsrich, überzeugte Katholikin, Bündnis Herz statt Hetze

Jacob Beuchel, Bündnis Herz statt Hetze

Bastian Müller, Bündnis Herz statt Hetze

Elisabeth Seyer, Bündnis Herz statt Hetze

Gregor Laukert, Bündnis Herz statt Hetze

David Scheel, Bündnis Herz statt Hetze

Philip Puccini, Bündnis Herz statt Hetze

Christian Nikolov, Bündnis Herz statt Hetze

Juliane Kleemann, Bündnis Herz statt Hetze

Freda Grünhage, Bündnis Herz statt Hetze

Nele Christensen, Bündnis Herz statt Hetze

Käthe Leischke, Bündnis Herz statt Hetze

Robin Ebbrecht, Bündnis Herz statt Hetze

Lea Pistorius, Bündnis Herz statt Hetze

Karsten Schwartze, Bündnis Herz statt Hetze

Anke Mösenthin

Mario Blasche, Kreisvorsitzender DIE LINKE

Mechthild Bleuel, Inlingua Sprachschule Stendal

Janette Obara, Pfarrerin ev. Pfarramt Arneburg

Jens Födisch, Pfarrer im Pfarrbereich Königsmark

Carsten Dobberkau, Tierarzt, Goldbeck

Gordon Sethge, Pfarrer in Osterburg

 

[1] https://www.bpb.de/internationales/europa/europaeische-union/42851/grafik-werte-der-eu

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